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Max Lässer und das Ãberlandorchester

Wenn einem Schweizer die Schweiz zu klein wird, dann zieht er in die weite Welt. Nicht ohne Grund findet man die Eidgenossen in jedem Zipfel der Erde. Manche mit weit geöffneten Lungen, manch andere mit sorgsam unterdrücktem Heimweh. Max Lässer gehört sicher auch zu denen, die zumindest hin und wieder kleine Auslandsfluchten in die Tat umsetzen. Allerdings nicht, um sich der klaustrophobischen Enge seiner Heimat zu entziehen, sondern um seinen Horizont zu erweitern und das mit heimzuschleppen, was ihn unterwegs musikalisch bewegt hat und was ihm verwertbar erscheint, wenn er sich zuhause wieder auf die alpine Sicht der Dinge zurückzieht. Er hat die Welt aus südafrikanischer Perspektive betrachtet, er unterstützte den ÃÂÅsterreicher Hubert von Goisern bei seinen Europa- und Afrikakonzerten, er ist ein erklärter Freund des kalifornischen Crossovermusikers David Lindley und er rockte das heimische Haus mit Gruppen wie Patent Ochsner oder Gotthard. Um nun alle diese weltweiten Erfahrungen und die heimische Sozialisation, die sich Max Lässer immer bewahrt hat, unter einen Hut zu bringen, war die Erschaffung des Ãberlandorchesters nur eine Frage der Zeit. 2001 entstand das Album ÂÅÃberlandÂÅ und ein Jahr später stand das Orchester. Nach einer DVD von 2004 ist ÂÅÃberländlerÂÅ nun das erste ÂÅechteÂÅ Album dieser Formation, mit einer weiteren DVD im Anhang. ÂÅÃberländlerÂÅ ist die Essenz dessen, was Lässer als ÂÅMusik mit dem «Identitätscharakter Schweiz»ÂÅ bezeichnet. Das Album vermengt auf virtuose Weise Schweizer Musiktradition mit zeitgenössischer Pop-Kultur. Wer genau hinhört, macht Einflüsse nordeuropäischer Atmosphärik genauso aus wie Südstaaten-Blues, ist französischer Musetteharmonie genauso auf der Spur wie Country-Elementen. Das alles auf dem Nährboden alpenländischer Muttererde angepflanzt, wo es nach deftigem Landler, zarter Melancholie, Walzertanzboden und urinstrumentaler Schrulligkeit duftet. Das Orchester selbst ist eine Vollversammlung der ersten Schweizer Volxmusikantengarde. Wir hören unter anderem Markus Flückinger und Dani Häusler, die ansonsten mit ihren Hujässlern Schweizer Musiktradition auf links krempeln, Corin Curschellas, die cosmopolitische Vokal-Botschafterin des Engadin oder Anton Bruhin, den unübertrefflichen Maultrommler aus der Innerschweiz. Max Lässer und sein Ãberlandorchester befreien alpine Musik von den Fesseln einer starren Tradition und verpassen ihr ein luftiges und zeitgemäÃÅes Outfit.

Bandinfos

www.maxlaesser.com

war im Z7 am

23.03.2013 : Max Lässer und das Ãberlandorchester